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Leseprobe für das Buch Sonnenblumentango von Ellen-Ingrid Kahrmann:

Karlas Sohn schoss vor vielen Jahren auf dem Bad Cannstatter Wasen eine Sonnenblume.
Er überreichte sie ihr mit der Bemerkung: "Die Blume ist für dich, weil ich kein Geld für einen Blumenstrauß habe, Mama!"
Sie freute sich sehr!
Früher brachten ihr ihre Kinder Gänseblümchen oder Ähren vom Feld mit. Die Pflanzen litten sehr in der Kinderhand. Der Strauß stand halblebig in der Vase und versuchte, mindestens drei Tage allen eine Freude zu bereiten.
Werden Kinder erwachsen, verschenken sie Papierblumen vom Jahrmarkt.
Man bückt sich nicht mehr nach jeder Blüte, sondern stellt sich in Pose, das Gewehr am Hals, ein Auge zugedrückt, den Finger am Abzug.
Drei Schuss für zwei Euro.
Der Schausteller fragt: "Wollen Sie eine Rose oder einen Schlüsselanhänger?" -
"Ich will eine Sonnenblume." -
"Das macht noch einmal zwei Euro, mein Herr."
Zwei Euro schiebt die fast erwachsene Hand über den Tresen, so langsam, dass man schon Mitleid bekommen kann.
Der dritte Schuss bringt die Sonnenblume und die ist für Mama!

Karla wandert mit der Sonnenblume in ihrer Hand durch ihr Haus. Stelle ich sie in eine Vase? Da wirkt sie mickerig.
Stecke ich sie hinter ein Bild, verschandelt es die Kunst.
Lege ich sie in einen Schrank oder eine Schublade, fragt mein Sohn beim nächsten Besuch: "Ist die Sonnenblume schon verblüht?"
Sie landet auf der Fensterbank und wird beim Abstauben jedes Mal ein Stück weiter verschoben.
Carmen besucht sie in den Ferien, sieht die Sonnenblume und fragt: "Darf ich die haben?" - "Nein, sie ist ein Geschenk von einem meiner vielen Verehrer!" Dann nimmt Carmen die Blume und steckt sie zu einem Kaktus.
"Jetzt können sie miteinander Tango tanzen!"
Und wirklich, jedes Mal, wenn Karla den immergrünen Kaktus gießt, strahlt sie der Kaktus an.
‚Ich muss gar nicht selber blühen’, signalisiert er ihr. ‚Meine Sonnenblume und ich sind ein Traumpaar auf dem Parkett.’