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Leseprobe für das Buch TATORT Dali
Eine Kriminalgeschichte
von Annerose Fischer-Bucher:

1 - Gelbe Rose

Pfleger Anton trat wie jeden Morgen ins Zimmer. Er war früh aufgestanden, denn es war ein schöner Sommertag und er freute sich an solchen Tagen immer, bevor er zur Arbeit ging, schon einen kleinen Spaziergang zu machen. Wenn so die Ruhe über den Wiesen lag, die Sonnenstrahlen nur zu ahnen waren und eine wohltuende Frische seine nackten Arme und Beine streifte, dann begann der Tag gut. Anton ging zur Balkontür neben dem großen Fenster, das einen Blick auf den Park mit den alten Bäumen freigab, und zog die Vorhänge zurück. Er freute sich auf den alten Herrn, den hauptsächlich er betreute. Seine Gewandtheit und Freundlichkeit taten ihm gut, auch wenn er manchmal das Gefühl hatte, dass der weit über Neunzigjährige irgendwo glitschig war wie ein Aal. Aber jedes Mal schüttelte er den Gedanken ab, denn er sagte sich, solche Projektionen dürfe man sich als professionelle Pflegekraft keineswegs erlauben.
Anton knöpfte seinen weißen Kittel noch weiter auf, denn eine süßliche Schwüle lag im Raum. Er riss mit einem Ruck die restlichen Gardinen zurück. 'Wollen wir heute gar nicht aufstehen, Herr A., gleich bringe ich das Frühstück', während sein linker Fuß auf etwas Weiches trat. Es war eine gelbe Rose. Wer hatte dem alten Herrn eine Rose gebracht, wo er doch schon lange keinen Besuch mehr bekam? Seine Kinder wohnten alle weit weg und hatten immer wieder Gründe, warum sie nicht kommen konnten, und die meisten Bekannten waren gestorben. Anton bückte sich, hob die leicht verwelkte Blume auf und sein Blick ging nach dem Tisch im Zimmer, wo ein ganzer Strauß in einer ältlich kitschigen Vase stand. 'Nun aber, Guten Morgen, Herr A.' - Anton stockte und stand für Sekundenbruchteile wie erstarrt. Herr A. lag mit aufgerissenen Augen und angezogen auf seinem Bett. Der Pfleger sah sofort, dass sein Schützling tot war.

Die üblichen Gepflogenheiten nach einem Todesfall in einer Seniorenresidenz nahmen ihren gewöhnlichen Lauf, denn dort ist der Tod allgegenwärtig. Niemand hatte den geringsten Zweifel, dass Herr A. eines natürlichen Todes gestorben war. Wie konnte man bei diesem hohen Alter auch daran zweifeln. Nur Anton konnte sich nicht vom Gedanken freimachen, dass hier etwas Ungewöhnliches passiert sein musste. Er hatte schon viele Tote gesehen, aber der Schreck, der sich in den Augen dieses Toten gehalten hatte, so etwas hatte er noch nicht gesehen. Anton sollte Recht behalten. Aber er erfuhr nichts davon, dass er mit seiner Vermutung die Wahrheit getroffen hatte.


2 - Kühlraum

Grausiger Fund im Kühlhaus - titelte eine Boulevard-Zeitung in großen schwarzen und roten Lettern. 'Die Fleischerei-Fachverkäuferin Martha N. (Name von der Redaktion geändert) hat gestern im Kühlhaus des Supermarktes M. (Name von der Redaktion geändert) auf dem Fußboden zwischen aufgehängten Schweinehälften eine ...