Manuela Kinzel Verlag |
Informationen zu allen aktuellen Büchern |
Letzte Pressemeldung: NWZ 29.8.24 |
Letzte Pressemeldung: NWZ 14.10.24 |
Letzte Meinung zum Buch: Dämmerzustand |
Suche: Neuerscheinungen Alle Bücher anzeigen als E-Book erhältlich Belletristik Bildband Biographie Christliche Literatur Erfahrungsberichte Geschichte Gesundheit Kinder / Jugendgeschichten Lyrik Musik Mundarten Region Dessau Region Göppingen / Hohenstaufen außergewöhnliche Reiseberichte Sachbücher Theater Tier / Natur Weihnachten Sonderangebote Vergriffene Bücher | Zurück zum Buch Leseprobe für das Buch Bildung ist ein großes Vergnügen Vorträge, Aufsätze, Rezensionen über Musikgeschichte(n) aus drei Jahrhunderten von Dr. phil. Gernot Maria Grohs: Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite
5 1. Aufsätze Ein
unbekannter Köthener - der Komponist Friedrich Gottlob Fleischer (1722-1806) Seite 9 Der
vergessene Dirigent und Komponist Rudolf Eduard Thiele (1812-1895) Seite 26 Die
Wiederentdeckung Bachs im 19. Jahrhundert Seite 55 Die
Viola da gamba in Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel
Bach und Carl Friedrich Abel Seite 68 2. Vorträge Musikalische
Begabung - Probleme und Chancen der Musikausbildung heute Seite 80 Der
Vorgänger Johann Sebastian Bachs im Köthener Hofkapellmeisteramt Augustin
Reinhard Stricker - Versuch einer Biographie Seite 89 Georg
Trexler (1903-1979) - Stationen eines Lebens Seite
116 Carl
Friedrich Abel - eine Musikerkarriere von europäischem Rang Seite 141 3. Rezensionen Hat
er nun oder hat er nicht? Seite
169 Mit
leichtem und ernsthaftem Gestus Seite
172 Faszination
von Bachs Musik beherrschte Konzertvorträge Seite
176 Hommage
an Bachs Köthener Zeit Seite 182 Programm
mit Hintergründigkeiten Seite 187 Schäfer
spielte zu Ehren von Bach Seite 190 Solide
Verbindung von Dichtkunst und Musik Seite 195 Auseinandersetzung
zwischen reformiertem Hof und protestantischer Fürstenmutter bewegten Bach zum
Weggang Seite 198 Ein
sensibler Interpret der französischen Ornamentik Seite
203 Zyklus,
der die gesamte romantische Klaviervariation beeinflusste Seite
206 Was
ist musikalischer Kitsch? Seite
209 Personenregister Seite 212 Vorwort Mit
der Zusammenfassung und Zusammenstellung der nachfolgenden Vorträge, Aufsätze
und Rezensionen zu ganz unterschiedlichen Themen und Fragestellungen möchte ich
auf bisher unbekannte oder unbeachtete Aspekte und Tatsachen aufmerksam machen,
welche Musik, Musikgeschichte und Musikpädagogik - vornehmlich im Anhaltischen
Raum - prägten, oder von denen ich annehme, dass sie so gewichtig sind, um
Interesse zu wecken und folglich ein Anrecht auf Veröffentlichung haben. Es
kann vorkommen, dass sich Details in den einzelnen Aufsätzen wiederholen. Da
dieses Buch aber aus lauter einzelnen, in sich abgeschlossenen und somit
stimmigen Abhandlungen besteht, die nicht wie in einem Roman zusammengehören,
ist jedes Detail von Bedeutung für den Zusammenhang des jeweiligen Aufsatzes
und so an seinem angeführten Platz berechtigt. Im
18. und 19. Jahrhundert gab es in Anhalt, und speziell am Fürstenhof in Köthen,
eine kurze Blütezeit der Kunst und Kultur, die heute beinahe vergessen ist,
oder höchst einseitig gepflegt wird. Nur bei genauerem Hinsehen oder
Recherchieren sind diese Hoch-Zeiten der örtlichen Geschichte zu entdecken.
Dabei ging von den hier behandelten Personen und erzählten Vorgängen eine
nachhaltige Wirkung nicht nur für den eng begrenzten Raum Anhalt aus, sondern
strahlte auf das ganze musikalische Deutschland und sogar Europa. So wurde der
in Köthen im Jahre 1723 geborene Carl Friedrich Abel in der englischen
Hauptstadt London ein Musiker und Komponist von hohem Rang, der den jungen
Mozart beeinflusste, wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts in der
Residenzstadt Dessau Richard Wagners Opern kurz nach ihrer Entstehung
aufgeführt, so dass sich dieser Bühnendramatiker höchst lobend über das Gehörte
im kleinen Dessau äußerte. Von der weltumfassenden Bedeutung und Beachtung der
Werke Johann Sebastian Bachs, welche dieser in Köthen komponierte, muss man
heutzutage niemandem mehr berichten. Leider sind viele Episoden und Zusammenhänge
nicht mehr präsent oder werden bewusst ignoriert, weil das Interesse daran vor
Ort nicht vorhanden ist. Auch in manchen Lexika oder anderen Nachschlagewerken
wird der eine oder andere Fakt nicht erwähnt oder falsch dargestellt. Das
betrifft z.B. die Lebensdaten von Christian Ferdinand Abel, dem Vater des Carl
Friedrich Abel, die man nirgends finden kann. Dabei ist aber dieses
Detailwissen von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, denn der freien
Spekulation ist sonst ein großer Raum geöffnet, die zu manch scheinbar ernst zu
nehmender Theorie berechtigt, sich jedoch bei genauerem Wissen als nicht
haltbar herausstellt. Das geschieht ganz offensichtlich mit der Frage, für wen
Johann Sebastian Bach die drei Sonaten für Viola da gamba und Cembalo G-Dur, D-Dur,
g-Moll, BWV 1027-1029 geschrieben haben könnte. Wenn man die Lebensdaten des
Christian Ferdinand Abel nicht kennt, schließt man auf mögliche falsche
Adressaten. Im
Artikel über Augustin Reinhard Stricker entwerfe ich, anhand von mir jetzt
aufgefundenen Indizien, eine neue These über den Wechsel Johann Sebastian Bachs
von Weimar nach Köthen, in der Hoffnung, dass meine Theorie stimmiger ist, als
die bisher angenommene, die auch nur auf Vermutungen, auf einer
Wahrscheinlichkeitsbasis, aufgebaut wurde. Oft ist es so, dass man sich beim
Betrachten von Zusammenhängen auf Indizien stützen muss, weil endgültige
Beweise fehlen. Es bleibt nur die Hoffnung, dass beim Zusammenzählen von eins
plus eins eben nicht drei herauskommt, sondern annähernd zwei. Leider habe ich
die Befürchtung, dass sich Altüberliefertes in der Bachforschung hartnäckig
halten wird, weil man sonst scheinbar an einem unantastbaren Idol und alten
Erzähltraditionen rütteln würde. So wird wohl auch diese neue Überlegung eher
nicht zur Kenntnis genommen. Der
Kantor der katholischen Propsteigemeinde zu Leipzig, Georg Trexler, hat zwar
unmittelbar nichts mit dem Raum Anhalt zu tun, ist aber eine bedeutende
Musikerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld der Reformen der
katholischen Kirchenmusik, verursacht durch das II. Vatikanische Konzil. Um
Trexler rankt sich inzwischen auch die Legendenbildung eines in der ehemaligen
DDR verfolgten und verhinderten Komponisten auf Grund seines katholischen
Glaubens. Am Dessauer Theater dirigierte er im Jahre 1964 die Uraufführung
einer eigenen Komposition. Diesen interessanten Komponisten und Musiker zu
würdigen und richtig einzuordnen habe ich mir mit diesem kurzen Artikel
vorgenommen. Ich bin davon überzeugt, dass auch diese Person der Zeitgeschichte
das ihr gebührende Interesse finden wird. Ebenso
soll der Aufsatz über musikalische Bildung sensibilisieren. In Zeiten der
finanziellen Krise in den öffentlichen Verwaltungen gilt es Bildung, in diesem
Falle musische Bildung, zu bewahren und gezielt darum zu kämpfen, dass nichts
einer kurzsichtigen und kurzfristigen Politik geopfert wird. Denn Schäden in
der Bildung und in den Köpfen junger Menschen sind später sehr schwer zu
beheben. Die Erfahrung mit politischen Entscheidungen lehrt leider, dass einmal
abgeschaffte, ehemals beachtete und wichtige Dinge, zu denen musische
Bildungsinhalte gehören, nicht wieder aufgebaut werden. Deshalb gilt hier der
Grundsatz: Wehret den Anfängen. Noch
ein Wort zur heutigen Rechtschreibung. Ich habe bewusst alle Wörter, die jetzt
mit dem Wortstamm -graf- zu schreiben sind, in der alten Schreibweise belassen.
Also: Autograph, Monographie, Biographie etc. Im Deutschen ist ‚Graf’ ein
Adelstitel und kann mit anderen Substantiven kombiniert werden z.B. Pfalzgraf,
Markgraf, Landgraf, Burggraf oder Raubgraf. Diese Wortverbindungen werden
richtigerweise mit dem Buchstaben f am Wortende geschrieben. Wenn jetzt auch
laut neuem Duden die ehemaligen -graph- mit f geschrieben werden sollen, wie
erkläre ich einem Ausländer oder einem Deutschschüler was ein Monograf, ein
Biograf, oder ein Autograf ist. Peinlich könnte es bei der Deutung eines
Grafikers werden, der vormals ein Graphiker war. Ich bin davon überzeugt, dass
auch in der heutigen Zeit der gesunde Menschenverstand Gültigkeit hat und in
einigen Fällen diese neue Rechtschreibung nicht genau durchdacht ist. Die
Überschriften der Rezensionen im 3. Abschnitt des Buches stammen von den
Zeitungsredakteuren der Mitteldeutschen Zeitung. Ich habe sie übernommen, damit
bei einer eventuellen Nachforschung der betreffende Artikel leichter gefunden
werden kann. Sie treffen allerdings nicht immer meine Zustimmung. Leipzig,
im März 2004 Dr.
phil. Gernot Maria Grohs |