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Leseprobe für das Buch Jesus in Annaberg von Dr. Klaus Michael Führer, Fuehrer:

Ein selbstbewusster Patient von Jesus
'Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.' (1. Petrus 1, 3) '... lieber ein Patient von Jesus als ein Doktor der Theologie!' Mit dieser Formulierung begrüßte mich, den Referenten, einmal ein etwa 16-jähriges Mädchen, das Jesus heiß liebte. Wir waren gemeinsam auf einer Tagung für Jugendmitarbeiter. In mehreren Arbeitseinheiten beschäftigte uns die Frage 'Wozu brauchen Christen die Theologie?'. Ihre kleine Provokation konnte ich besser verstehen, als sie ahnte. Ähnlich jung hatte ich meine Berufung zum Pfarrer entdeckt. Ich besuchte nach der 10. Klasse ein kirchliches Proseminar. Ein staatliches Abitur durfte ich nicht ablegen, weil mein jugendlich-radikaler christlicher Glaube im DDR-Schulsystem als Defekt in der Persönlichkeit gedeutet wurde. Das nach dem Proseminar mögliche Theologiestudium sah ich anfangs vor allem an als notwendiges Übel, als einen Weg, den man gehen muss, wenn man schließlich als Pfarrer arbeiten will. Ärgerlich war ich in den ersten Studiensemestern oft darüber, dass keiner uns lehrte, ordentliche Evangelisationen oder Bibelstunden zu halten. Stattdessen büffelten wir alte Sprachen: Griechisch, Hebräisch, Latein. Ein Umbruch bahnte sich bei mir, dem Studenten, an. Die Bibel gehörte nun zur Fach-Literatur. Aber gerade die sehr bekannten Geschichten und Sprüche verloren doch mehr und mehr an Reiz. Viele Texte begannen nach wenigen Worten wohlbekannt zu klappern: wie das Schutzblech an einem alten Fahrrad, um das sich keiner weiter kümmert. Auch der Spruch aus dem 1. Petrusbrief bedeutete mir längere Zeit wenig. Doch die Zeiten, in denen mich solche Verse nur langweilten, sind inzwischen durchgestanden. Nun merke ich bei meinem theologischen Arbeiten: Biblische Gedanken, die ich schon sehr lange kenne und die mich lange nicht mehr aufgeregt haben, werden durch theologische Beleuchtung wieder interessant. Bibelsprüche, die ich scheinbar schon mit meinen Kinderschuhen abgetreten habe, mischen sich wieder ...
Pulsschläge christlicher Frömmigkeit
'Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung! Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können, um dessentwillen ich auch in Fesseln bin, damit ich es offenbar mache, wie ich es sagen muss.'( Kolosser 4, 2-4) Sie tun uns gut, die klaren Worte aus dem Kolosserbrief: eindeutige Hinweise wie 'Betet!'. In einer Kirche, wo gelegentlich wortreich für 'die Reisenden zu Lande, zu Wasser und in der Luft' gebetet oder beim 'guten Gott' um 'Phantasie und Mut' nachgefragt wird, sind Hinweise auf das Gebet jedenfalls nicht überflüssig. 'Rogate', lieber Sonntag, sei uns einmal mehr willkommen, damit wir, vielleicht ohne viel Phantasie, aber doch mit Mut über das reden, was uns keine Dienstleistungseinrichtung abnehmen kann: das Beten. Fernab von Rausch und Schlaf soll es geschehen. Wach sollen wir sein und nüchtern. Denn es ist die eigentliche, die lebendige Wirklichkeit, der wir uns öffnen, wenn wir mit Gott reden. Deshalb können wir es uns nicht leisten, das Gebet nur als Garnierung unserer Veranstaltungen und Familienrituale zu praktizieren. 'Wach auf, wach auf, du deutsches Land' (EG 145) schließt ein: Wir sollen vor Gott ehrlich und konkret zur Sprache bringen, was wir brauchen. Ist doch das Gebet die höchste Wachsamkeit der Seele und des Geistes. Das wachsame Gebet wird, anders als das abgehobene, religiös anmutende Selbstgespräch, immer auch dankbar sein: verantworteter Reichtum. Erfahrene Gnade kommt zwangsläufig im Gebet zur Sprache, wenn unsere Wahrnehmung funktioniert.