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Leseprobe für das Buch Zeitkreise - Gedichte und Fotos zu Jahres- und Lebenszeiten von Jutta & Thomas Ritter:

Zeitkreise, die wir immer wieder begehen: Vor uns das Leben, hinter uns das Leben. Wir gehen vorwärts, und etwas stirbt ­- wir blicken zurück, und das Leben beginnt.

Im Zeitkreis sind Anfang und Ende Geschwister.

Wir halten Augenblicke fest in Wort und Bild, die schon Vergangenheit und gleichzeitig aber auch Zukunft sind, die Freude und Trauer tragen und in denen beides voneinander lebt.

Lebensgedanken

Morgen wird Gestern.

Gedanke und Wort sind Schwestern.

Jede Feder wird zum Gewicht,

Dunkelheit durch Strahlen zum Licht.


Jedes Sandkorn ist auch Berg.

Alles Große bewohnt ein Zwerg.

Jedes Leben hat den Tod.

Anfang und Ende ohne Gebot.


Alles ist in allem verwoben.

Wie die Wellen unten und oben.

Jeder Tropfen ist das Meer.

Lebensursprung, lebensschwer.



Gemütlichkeit

Draußen ist es bitter kalt,

ganz verschneit sind Flur und Wald.

In dem Eis da knackt der Frost.

Tiere haben karge Kost.


Dunkle kalte Winterzeit,

im Haus beginnt Gemütlichkeit.

In den Stuben riecht es fein

nach Gebäck und heißem Wein.


Kerzen werden aufgestellt,

Seele wird damit erhellt.

Alte Lieder hört man singen

von geheimnisvollen Dingen.


Auf dem Sofa schläft die Katze,

räkelt ihre linke Tatze.

Fühlt Behaglichkeit im Haus,

träumt vielleicht von einer Maus.


Denn nun ist es bald so weit,

jeder spürt Geborgenheit.

Überall ist man bereit

für die schöne Weihnachtszeit.