Manuela Kinzel Verlag |
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Essensgewohnheiten in Salem Das Kloster als Wegbereiter vegetarischer Kost Rezepte Die Sauerampfersuppe Gründonnerstag-Suppe Gefüllte Steinpilze Hopfensuppe Rahm-Brotsuppe Gehobene Lebensweise Gewaschen an den Tisch Zucht und Maß Spartanische Gerichte Veränderte Kochkunst „Waffeln der Vergebung“ Die Klöster und die Kranken Die Klöster als Lehrstätten Die Klöster und das Konservieren Klöster in vielfacher Funktion Klösterliche Strafen Das Kloster und seine Ämter Ein Kloster als Kraftort Die „verschlüsselte Botschaft“ der Steine Endlich habe ich das Biertrinken gelernt ... Die besten Schinken sind gut genug Hexerei in Klöstern Anekdoten um Klöster Die wilde Äbtissin Judith von Kemnade Das versunkene Kloster im Odenwald Die Lilie in Maria Laach Hethis war der falsche Ort Die Lilie von Corvey Die Lilie von Corvey Der Hirsch von Corvey Der Hirsch von Böddeken Die Wünschelrute Der Hirsch von Lehnin Üppige Fastenmahlzeit in Dalheim Das Wunder vom Reinhardswald Abt Entenfuß und Doktor Faust Maulbronner Fuge Gespenstisches in Maulbronn Der knausrige Abt Die verführerischen Nachtigallen Drei Fragen Caspar Mohr und die Flugmaschine Die ungastlichen Mönche Der gesühnte Mord Ein lebendes Opfer Jungfer Eli Wiedergänger und Untote Zweihundert Gulden für die Genesung Die weiße Frau von Mortemer Hoher Besuch in Alpirsbach Der spukende Mönch im Weinkeller Ein Abt sorgt für guten Wein Schülerstreiche in Bebenhausen Das Mäuse-Gulasch Hirsau und der Ulmenbaum Klostergründer Walterich in Murrhardt Das bewegliche Kruzifix von Lorch Wie Marienmünster entstand Der geheimnisvolle Holzklotz Götz von Berlichingen in Dalheim Die heilige Verwandtschaft Die Gründung des Klosters Stetten Der erkrankte Mitbruder Der Fürstabt und sein Gold und Silber Der Spuk auf dem Klosterberg Mord im Kloster Steine vom Ölberg und vom heiligen Kreuz Die Schlüsselmadonna Zaubersaal und Lutherfalle Der lebensferne Mönch Die einfältige Nonne Der nackte Hintern Die Hose des Liebhabers Kein Ärgernis geben Hosen mit Rindermist Die spukende Nonne Vom Lebemann zum Eremiten Maria Martental enteignet Slawische Götter als Klostergeister Bienenvater Modomnoc Der Büchernarr Die Säkularisation der Klöster Bis der Kragen platzte ... Proteste um Proteste Erwartungen nicht erfüllt Gute Buchführung in Dalheim Vorzügliches Lob Sauisches Gesinde Bruder Göbels Klosterchronik Das traurige Schicksal der Bibliotheken Die Odyssee einer Orgel Das Schicksal des „Gesindes“ Klosterfrau Melissengeist Die neuen Herren Pächter Quellen Einführung Manchem Herrscher, der sein Leben lang Konflikte nicht gescheut, mit starker Hand regiert oder seine Untertanen ausgebeutet hatte, bescherte das fortschreitende Alter zuweilen Seelenkonflikte, und die Frage, ob und wie er das himmlische Gericht bestehen würde, bereitete ihm schlaflose Nächte. Da stand gezwungenermaßen die Überlegung im Raum, durch fromme Werke die Seelenwaage zum Guten hin zu beeinflussen. So stifteten sie zum Beispiel Klöster, Altenheime oder Waisenhäuser und sorgten für den Unterhalt der Betreiber und Bewohner. Viele bedeutsame sakrale und soziale Bauten gehen auf solche Ursachen zurück. Wer es sich leisten konnte, rief fromme Mönche oder Nonnen in seine Gründung und verpflichtete sie, nach seinem Tode für ihn zu beten. Natürlich gab es auch Regenten, die sich ihrem Herrschaftsbereich durch eine Stiftung verpflichtet fühlten wie der fromme Ritter Walter von Lomersheim, der um 1138 für sein Seelenheil ein Kloster errichten lassen wollte. Doch weder er noch die Mönche wussten, welcher Ort dafür geeignet sei. Und so beluden sie einen Maulesel mit einem Geldsack und überließen ihm die Suche nach dem Ziel. Auf einen Esel verfielen sie, weil ja auch Jesus beim Einzug in Jerusalem sich dieses geduldigen und genügsamen Tragtieres bedient hatte. Der Maulesel trabte durch Wald und Feld und rastete schließlich an einer Quelle, wo er sich anschickte zu trinken. „Das ist der uns von Gott zugedachte Ort!“, riefen die Mönche. Und sie gaben der künftigen Baustelle für das Kloster den Namen „Maulbronn“. Mit dem Klosterort waren jedoch nicht alle einverstanden. Es herrschten nämlich Räuber im Wald und die fürchteten um ihr Rückzugsgebiet. Als die ersten Mauern bereits in die Höhe wuchsen, tauchten sie bei den Mönchen auf und drohten, alles zu zerstören, wenn die Bauarbeiten nicht sofort eingestellt würden. Einer der Mönche fasste Mut und sagte: „Wir versprechen euch mit einem heiligen Eid, dass wir das Kloster nicht vollenden werden.“ Die Räuber glaubten ihm und zogen ihres Weges. Die Mönche aber bauten ungestört weiter, bis das Kloster fertig war. Voll Zorn erschien die Räuberbande vor dem Klostertor und klagte, dass die Mönche ihr Versprechen nicht gehalten hätten. Darauf führte der Abt sie in die Kirche und wies auf eine kleine Lücke in der Mauer der Chorschranke und auf einen Stein, der davor am Boden lag. „Da seht ihr“, sagte der Klostervorsteher zu den Spießgesellen, „das Kloster ist nicht vollendet. Wir haben Wort gehalten.“ Darauf zogen die Räuber ab. An die Szene erinnert noch heute ein Eselsbrunnen im Klostergarten und das Bildnis einer mit Stricken gefesselten Schwurhand. Das Kloster Maulbronn gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Deutschlands und zum UNES-CO-Kulturerbe. Die Gründungslegende des Klosters Schöntal an der Jagst macht uns mit einem alten Mann vertraut, der an der Ansiedlung wesentlichen Anteil hatte. Ursprünglich wollte Wolfram von Bebenburg zum Dank für die gesunde Rückkehr vom Zweiten Kreuzzug 1147/49 das Kloster in Neusaß auf seinem Land südlich von Schöntal errichten. Dort steht heute die gleichnamige Wallfahrtskirche. Als er dort mit drei Mönchen aus Maulbronn den Plan besprach, stand plötzlich ein alter Mann vor ihnen, der von diesem Standort abriet. „Verlasset diesen Platz und gehet Berg abwärts, dort unten ist ein schönes Tal.“ Der Ratschlag fand Zustimmung. Die Familie von Berlichingen stellte den Grund. Hier ermöglichte ein direkter Wasseranschluss die wirtschaftliche Selbständigkeit des Klosters, das von Maulbronner Mönchen besiedelt wurde. Uta von Schauenburg (ca. 1115-ca. 1197) gilt als Gründerin des Klosters Allerheiligen im Schwarzwald, das heute nur als Ruine besteht. Nach dem Tod ihres Mannes Welf VI., des Herzogs von Tuszien (Toskana) und Widersachers des Stauferkönigs Konrad III., plante sie dieses Kloster zu bauen, doch hat sie seine Vollendung nicht mehr erlebt. Eine Statue aus der Zeit um 1300, die sie als Stifterin des Klosters zeigt, schmückt die Fürstenkapelle des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden. Die Sage erzählt, dass Uta und die Bauleute sich über den Platz der Klostergründung lange nicht einig werden konnten. Da sah sie in einem Traumbild am Tag der hl. Ursula, dass sie einen Esel mit einem Sack Geld für den Klosterbau belud und laufen ließ. Der durstige Esel scharrte auf der Höhe des Sohlbergs mit einem Huf an der Erde, und sogleich kam eine Quelle zum Vorschein. Eine steinerne Tafel erinnert am „Eselsbrunnen“ an dieses Ereignis: „Anno 1191 ward hier ein Esel durchgeführt, von dessen Huf der Brunn herrührt.“ Das Tier trabte weiter, bis es nach einer halben Stunde ermüdet den Sack abwarf. Der Geldsack rollte ins Tal hinab. Dort, wo er liegenblieb, entstand das stattliche Kloster. Als der bairische Herzog Tassilo III. 753 während einer Jagd eine Nacht im Rotwald – ... |